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Einrichtung einer "Schadenshilfe"

Begonnen von FGSchlueter, 02 Feb 2012, 22:51

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FGSchlueter

Das Bethel in Selters richtet derzeit eine sog. "Schadenshilfe" ein, die - vereinfacht ausgedrückt - Schadensersatzleistungen für Sach- und Haftpflichtschäden bereitstellt. Dazu ein Zitat aus dem Schreiben an die Versammlungen:

ZitatTA:TB 3. Januar 2012

AN ALLE VERSAMMLUNGEN IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH

Schadenshilfe

Liebe Brüder,

... Mit diesem Schreiben möchten wir euch über das Programm der Schadenshilfe informieren, das nach den Vorgaben der leitenden Körperschaft auch für alle Versammlungen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und Luxemburg gültig ist. ... Die Schadenshilfe kommt für Schäden auf, die durch Feuer, Wasser, Vandalismus oder andere Ursachen an unseren Königreichssälen entstehen. Dabei handelt es sich um eine Eigenabsicherung. ... Mittel der Schadenshilfe werden auch für notwendige Versicherungen verwendet, wie z. B. eine Haftpflichtversicherung.

Bemerkenswert daran ist, wie die Finanzierung dieser "Vorkehrung" laufen soll, denn im Brief heißt es weiter:

ZitatDie Schadenshilfe wird durch freiwillige Spenden finanziert. Wir gehen davon aus, dass die Kosten für die nächsten zwölf Monate mit einer freiwilligen Spende von 3,00 Euro oder 3,00 Schweizer Franken pro Verkündiger gedeckt sind.

Da fehlen einem doch die Worte, oder?
"Einige Schachspieler haben erkannt, welchen Schaden das Schachspielen bewirken kann." (Erwachet! 8.7.1973,  S. 14)

dino81

Ich kenne zufällig ein Vers., die waren besonders schnell und haben schon vor 2 Wochen eine sog. "Resolution" zur "Abstimmung" gebracht, nachdem dieser Brief in Auszügen der Versammlung vorgelesen wurde. Die 3,- Euro je Verkündiger waren in diesem Fall bei 93 Verkündigern (auf dem Papier, lt. Kartei) ca. 300 Euro, die Ältestenschaft hatte in diesem Fall schon mal vorab beschlossen, diesen Betrag aufzurunden auf dann EUR 350,- (man will ja nicht knauserig sein).

Die Anwesenden Zeugens meinen bei solchen Gelegenheiten sie hätten was zu sagen und natürlich haben 100% der Anwesenden mit "JA" gestimmt bei keiner "NEIN"-Stimme, welch ein Wunder und Segen!!!! Das sind Abstimmungsergebnisse, da würde sogar Ulbricht und Honecker blaß werden :-o

breiti

350 € pro  Jahr  für Wohngebäude und Haftpflicht sind natürlich günstig. Jedenfalls wenn man von einer realen Versicherungssumme und einem Versicherungsschutz nach den AVB ausgeht.
 
Leider ist zu befürchten, dass der Saal lediglich mit einer Minisumme versichert ist, da bei einem Neubau wieder mit  der großen Freiwilligen-und Spenderschar kalkuliert wird, wenn überhaupt
Der Begriff "Schadenshilfe" ist bereits nichtssagend. Es ist eine Hilfe, keine Versicherung und auch kein Schadenersatz, niemand ist verpflichtet vollständige Hilfe zu leisten. Aus dieser "Schadenshilfe" werden vermutlich nur Almosen fließen.

Würde mich nicht wundern, wenn diese Schadenshilfe noch nicht mal über eine Rückversicherung gedeckt ist. Sollte das der Fall sein, wäre dieses Projekt sogar ein Fall für einen Anwalt, da hier die Versicherungssteuer elegant umgangen wird. Die Beitragszahlung mit der Spende ist jedoch geschickt eingestielt. Na ja, die haben seit der kostenpflichtigen Essensausabe auf Kongressen eben dazugelernt.
Ich kann mir nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden.

sturm.kind

Das lustige daran ist der damit verbundene Spendenaufruf, obwohl die Versammlungen damit jede Menge Geld EINSPAREN: Die alten Haftpflichtversicherungen waren deutlich teurer. Und übrigens: Auch da waren immer nur die vorgeschriebenen Mindestsummen versichert.

Die "Schadenshilfe" selbst scheint wiederum durch eine HP "rückversichert" zu sein, wie die Formulierung vermuten lässt.

Man spart hier also die Versicherungsbeiträge der einzelnen Versammlungen durch eine Vorbündelung zu einem einzigen Versicherungsvertrag. Durch die Vorbündelung kommt eine höhere Summe zusammen, als der Versicherungsvertrag kostet, so dass geringe Schäden nun ohne Inanspruchnahme der Versicherung abgedeckt sind.


NUR: Wenn jetzt eine Schwester auf dem gebohnerten Boden auf die Nase fliegt, und sich eben diese ramponiert, muss sie jetzt DIE GESELLSCHAFT verklagen, nicht mehr eine Versicherung. Und das geht ja mal gar nicht...

Nachteil für die WTG allerdings: Wenn jetzt ein Kö-Saal abfackelt, gibts nicht noch mal die Versicherungssumme auf die kostenlos geleisteten Arbeitsstunden oben drauf. Kommt aber auch nicht täglich vor.


lg
s.k.
"Es ist so einfach, glücklich zu sein. Schwer ist es nur, einfach zu sein." (Dr. Eckhart von Hirschhausen)

"Wenn du dein Haus in seine Bestandteile (Steine, Rohre, Kabel...) zerschlägst, um es zu verstehen, wirst du es weder begreifen, noch jemals wieder darin leben können." (myself)

breiti

Das mit der Vorbündelung kann ja bei der Haftpflichtversicherung passen. Das Risiko ist minimal und kalkulierbar.

Bei einer Gebäudeversicherung siehts schon anders aus. Die wird es pauschal nicht geben, da jedes Objekt ein individuelles Risiko darstellt. Da vorzugsweise viele Sääle im Gewerbegebiet liegen kommen noch Sonderrisiken wegen Feuer hinzu. Hier kann ich mir eine Rückversicherung nicht vorstellen, es wird wohl eher ein interner Risikotopf sein der WTG sein. Bei den Spenden dürften die Töpfe selbst für einige Totalschaden ausreichen.
Ich kann mir nicht jeden Tag ein Ohr abschneiden.

FGSchlueter

Wie es aussieht, ist zumindest die Haftpflicht weiter extern versichert, wird aber vermutlich zentral erledigt. Teuer waren die Verträge (auch die Gebäudeversicherung) übrigens bisher auch nicht, die 3 EUR pro "Verkündiger" sind eine höhere Kostenquote als bisher. Man verspricht sich jedenfalls weitere Einsparungen durch diese Maßnahme. Im ergänzenden Schreiben an die Ältesten wird ausgeführt:

ZitatTA:TB 2. Januar 2012
AN ALLE ÄLTESTENSCHAFTEN IN DEUTSCHLAND UND ÖSTERREICH

Schadenshilfe

Liebe Brüder,

... Das Zweigbüro sorgt für die Schadensregulierung, wenn Sachschäden an Gebäuden und auf Grundstücken im Besitz der Versammlung auftreten mit den Mitteln, die die Versammlungen weltweit hierfür zur Verfügung stellen (2. Kor. 8:14). Darin eingeschlossen ist auch, für gesetzlich vorgeschriebene oder notwendige Versicherungen zu sorgen, soweit dies für das Zweigbüro möglich ist. Durch die Schadenshilfe haben wir die Gelegenheit, zügig und bedarfsgerecht zu handeln und gleichzeitig weltweit Prämien für Gebäudesachversicherungen einzusparen. Nicht benötigte Gelder werden für das weltweite Werk verwendet.

Wie bisher sollen Bagatellschäden direkt aus der Versammlungskasse bezahlt werden. Im soeben zitierten Brief steht dazu eine detailliertere Regelung, was unter "Bagatellschäden" zu verstehen ist:

ZitatCheckliste bei Gebäudeschäden
 Bagatellschäden bitte möglichst aus der Versammlungskasse begleichen.
 Sachschäden über 3.500 Euro oder 3.500 Schweizer Franken sollten umgehend dem Zweigbüro gemeldet werden.

Fast schon etwas lächerlich wirkt im Gesamtzusammenhang die Belehrung an die Ältesten, dass sie ja nun eine Kirche angehören:

Zitat Fälle von Vandalismus oder Einbruch müssen grundsätzlich und sofort bei der Polizei zur Anzeige gebracht werden. Weist bitte darauf hin, dass der Königreichssaal der Religionsausübung dient und somit ein ,,Kirchengebäude" von Jehovas Zeugen ist.

Die Anführungszeichen stehen im Original.
"Einige Schachspieler haben erkannt, welchen Schaden das Schachspielen bewirken kann." (Erwachet! 8.7.1973,  S. 14)

ReadWrite01

"Bruder Fleißig, sollen wir nicht auf den Antrag an Selters verzichten? Wir kriegen das doch bestimmt durch einen einfachen Spendenaufruf selbst gedeckt 8-) ".

Lavendel

Die Gebäude und Grundstücke gehören der Gesellschaft und die Stifter, Erbauer und Nutzer sollen nun herangezogen werden. Das ist ein Vortasten für eine indirekte Kirchensteuer oder Mitgliedsbeitrag. Inwieweit ziehen die Gläubigen auch hier mit, wie weit könnte man noch gehen? Man muß Scheiße nur den richtigen Namen verpassen, dann wird auch sie gefressen.
Lassen Sie mich vorbei, ich will mein Leben leben. - Carlo Pedersoli   (Sekt)
What day is it? - It's today. - My favorite day!




ReadWrite01

ZitatVortasten für eine indirekte Kirchensteuer
Warum sollten Sie? Nur weil sie in D jetzt ein KdöR sind? Deutschland ist doch nicht der Nabel der Welt! Wenn etwas in US of A umgesetzt wird dann kann man über kurz oder lang davon ausgehen das es überall eingeführt wird, aber man beginnt nicht in D und weitet es dann auf die ganze Welt aus.

Lavendel

Die Katholische Kirche erhebt auch nicht weltweit Kirchensteuer. In vielen Ländern müssen Pfarrer noch nebenbei arbeiten.
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Perle

Wieder ein neuer Stachel, womit man die Verkündiger aussaucht.

maxi

es ist einfach nur ekelhaft,mir stellen sich die Nackenhaare auf .

wenn ich diesen Brief an die Ältesten schon lese.

Allein schon diese dummerhaften Resolutionen..........peinlich !

Lavendel

Zitat von: maxies ist einfach nur ekelhaft,mir stellen sich die Nackenhaare auf .

wenn ich diesen Brief an die Ältesten schon lese.

Allein schon diese dummerhaften Resolutionen..........peinlich !

Unterschreib!
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Lavendel

Ähnlich mit den angeblich kostenfreien Zeitschriften. Der anständige Verkündiger hatte die Preise noch im Kopf, gab das Geld für seinen monatlichen Zeitschriftensatz in den Spendenkasten, gab aber auch die Spenden des Wohnungsinhabers ab, statt selber zu behalten, da das ja eigentlich nur ein Vorschuß war. Der Drill mit der Dankbarkeit.....
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sturm.kind

Zitat von: PerleWieder ein neuer Stachel, womit man die Verkündiger aussaucht.

3 € / Jahr würde ich nicht grade als aussaugen bezeichnen. Interessant finde ich eher, dass das zwar von oben, wie üblich, diktiert wird, aber durch die Resolution die Verantwortung nach unten abgewälzt wird. Aber das machen sie ja bei allen Dingen so: Du musst das freiwillig tun. Muss und freiwillig sind nur dummerweise das Gegenteil...

lg
s.k.
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